SAITEN

Auswählen nach 

Die Wahl der richtigen Saite

Saite ist nicht gleich Saite. Je nach Instrument und Stil kann man seine Saiten anpassen und variieren, um den klanglichen Charakter des Instruments und auch das Spielgefühl zu modifizieren. Grundsätzlich gilt: Je schmaler der Hals desto dünner die Saite.

Die Saitennamen

Die Shamisen hat drei verschiedene Saiten: die dicke Saite Ichi no Ito, die mittlere Saite Ni no Ito und die dünne Saite San no Ito.

Code entziffern

Jede Saite besitzt eine Zifferncodierung, die aus zwei von einem Bindestrich getrennten Ziffern besteht. Die erste Ziffer steht für die Fadenstärke, die zweite Ziffer für die Saitenzahl (siehe oben).

Fadenstärke

Jede Saite gibt es in verschiedenen Fadenstärken, die in Ziffern angegeben werden. Je höher die Ziffer, desto höher die Fadenzahl, desto dicker die Saite. Der Code 14-3 steht beispielsweise für eine dünne Saite (San no Ito) in der Fadenstärke 14.

Saitenstärken – Standards

Je nach Stil sind bestimmte Saitenstärken-Kombinationen gängig. Diese Standards reflektieren das vorherrschende ästhetische Klangideal, das sich in den verschiedenen Stilen etabliert hat. Standards sind nicht in Stein gemeißelt und man kann sich die Freiheit nehmen, selber herauszufinden und festzulegen, was den eigenen Vorlieben am meisten entspricht.

Stil Ichi no Ito Ni no Ito San no Ito
Nagauta 15-1 13-2 13-3
Kouta 17-1 15-2 13-3
Jiuta 15-1 14-2 14-3
Minyo 17-1 14-2 13-3
Tsugaru 25-1 15-2 13-3

Seide vs. Synthetik

Traditionell werden Shamisen-Saiten aus Seide gefertigt. Den ursprünglich authentischen Klang erreicht man also mit Seiden-Saiten.

Mit Saiten aus Seide erzielt man einen warmen Ton, der besonders schön ist, wenn man in bestimmten Konstellationen spielt wie etwa traditionellen Ensembles mit Shakuhachi und Koto.

Der Nachteil der Saiten aus Seide ist die kürzere Lebensspanne im Vergleich zu synthetischen Saiten. Deshalb wird heutzutage oft mit synthetischen Saiten geübt und Seiden-Saiten werden für Konzerte aufgezogen. Es spricht aber nichts dagegen, auch mit Seiden-Saiten zu üben, denn man selbst als Spieler weiß den schönen Klang des eigenen Instruments letztlich am meisten zu schätzen – und man hört sich selbst ja auch am meisten spielen.

Der Prozess der Saitenherstellung ist sehr aufwändig und ein komplexes traditionelles Handwerk. Es gibt einen schönen (englischen) Artikel über die Kunst der Seiden-Saiten Herstellung.

Synthetische Saiten haben einen vollen Klang und sind auch wegen der Widerstandsfähigkeit des Materials ideal zum ausgiebigen Üben und Spielen. Im Vergleich zu Seiden-Saiten ist der Ton kraftvoller. Das Material kann sich außerdem etwas straffer an den Fingern anfühlen. Am besten sollte man sowohl synthetische als auch seidene Saiten ausprobieren, um die Charakteristika der traditionellen Saiten gegenüber den modernen Saiten persönlich direkt zu vergleichen.

Jede Saite gibt es in verschiedenen Fadenstärken bzw. Dicken. Je höher die Zahl, desto dicker die Saite. Welche Saite am besten geeignet ist, hängt von der Bauweise des Instruments ab, vom Stil, den man spielt, vom Repertoire, und natürlich von der eigenen Präferenz hinsichtlich Spielgefühl und Klang.

Als Faustregel gilt, dass man für einen schmaleren Hals dünnere Saiten verwendet und für einen dickeren Hals dickere.

Marken mit Tradition

Marusan Hashimoto, Hatsune Ito und Fuji Ito sind die drei wichtigsten Saiten-Hersteller für traditionelle Instrumentensaiten in Japan. Alle Saiten sind von außergewöhnlich hoher Qualität und genießen das Vertrauen von Profis, Lehrern und Schülern gleichermaßen. Auch Tokiwa und Chikubu sind etablierte traditionelle Hersteller.